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Es werden Posts vom Januar, 2020 angezeigt.

Königin des Selbstbetrugs

«Ich versteck mich hinter klugen Sätzen,  ziehe Konsequenzen, die gar keine sind.» Kennst du die Momente, in denen dir die Augen geöffnet werden? Aber nicht so auf die sanfte Art und Weise. Mehr so direkt in die Fresse à la: hier ist dein Spiegel und zieh’s dir rein. Bäm.  So einen Moment hatte ich neulich.  Nämlich als Henning May – mit einer der schönsten Stimmen der Welt – wie ich finde – das Lied «Kluge Sätze» in meine Kopfhörer gesungen hat. Als ich je länger je mehr zu verstehen begonnen habe, was er singt. Und ich mir zum einen der ersten Male im Leben so richtig gewünscht hätte, dass ich dieses Lied geschrieben hätte.  «Ich versteck mich hinter klugen Sätzen Ziehe Konsequenzen, die gar keine sind. Ich belüge mich auf meine Weise Eher laut als leise Damit sich irgendwas bewegt.» Denn genau so bin ich. Und irgendwie fällt es mir nicht einmal schwer, mich damit zu identifizieren. Obwohl es schon ein ziemlich harter Schlag war. Sich e...

schwarz-weiss

Ich geh durch die Läden, die Strassen, die Welt. Überflutet von all den Eindrücken. Den wunderschönen Orten, den tragischen Schicksalen, den vielen Geschichten, die hier wohnen. Kann gar nicht richtig sehen, was da alles ist, weil da viel zu viel ist, um es überhaupt zu verstehen. All die Farben, Gerüche, Bilder, Orte, die uns so faszinieren, aber es uns damit auch erschweren zu sehen, was davon wichtig ist.  Manchmal wünsche ich mir ein Foto in schwarz-weiss. Um klarer zu sehen. Um all die farbigen Details, die vom Wesentlichen ablenken, zu eliminieren. All die Sorgen, die Ängste. Um zu erkennen, ob es wirklich wichtig war.  Und ich fahr durch die Nacht. Bin so entspannt, weil sie mir hilft, einen Fokus zu finden. Weil sie all die Ablenkungen, die da sonst so rumschwirren, einfach auffrisst. Weil die Dunkelheit doch nichts anders ist, als die Erholung vom Tag. Sie gibt uns die Möglichkeit Energie zu tanken, nicht überall sein zu müssen. Sie nimmt uns den Trubel, sie ...

Loslassen

Nein, heute geht es nicht um die Eiskönigin Elsa, die mit ihrem Lied «let it go» weltbekannt wurde. Aber vielleicht geht es hier auch ein wenig um das, was sie in ihrem Hit singt. Das Loslassen. Das Freisein.  Wir kennen ihn alle; der kleine Messie in uns. Und obwohl ich mich teilweise relativ gut von Dingen trennen und sie ausmisten kann, so gibt es oft trotzdem noch Sachen, von denen ich mich nicht trennen will. Erinnerungen, Bilder, Ansichtskarten, Notizen. Wir bewahren sie auf, wie ein wohlbehüteter Schatz. Ohne einmal darüber nachzudenken, ob es uns überhaupt guttut oder ob wir einfach eine Vergangenheit kreieren, die so gar nicht existierte.  Und ja, vielleicht kommen wir da auch wieder zu den toxischen Beziehungen zurück. Zu Menschen, an denen wir seit Jahren festhalten, obwohl sie uns mehr Energie rauben, als sie uns geben. Hast du schon einmal nachgedacht, wieviel Kapazität du hättest, wären diese Personen nicht in deinem Leben? Dass du Personen in deinem U...

Sei das Beste...

… was immer du bist.  Ich möchte dir zum Start in dieses neue Jahr ein Gedicht mitgeben, dass nicht von mir stammt. Aber die Worte von Douglas Malloch haben mich durch das vergangene Jahr begleitet, sie standen nämlich auf einer Geburtstagskarte, die ich zu meinem letzten Geburtstag erhalten habe.  Wenn Du nicht Kiefer sein kannst auf dem Hügel, Sei ein Busch im Tal – aber sei Der schönste kleine Busch am Ufer des Bachs. Sei ein Busch, wenn du kein Baum sein kannst.   Wenn du kein Busch sein kannst, Sei ein Büschel Gras Und steh heiter am Straßenrand. Wenn du kein Hecht sein kannst, Sei einfach ein Barsch. Aber der munterste Barsch im See.   Nicht nur Kapitän, auch Mannschaft muss sein. Für alle von uns ist Platz. Viel Arbeit ist zu tun und wenig. Doch die Pflichten, die wir haben, sind gleich.   Wenn du keine Straße sein kannst, Sei nur ein Pfad. Wenn du die Sonne nicht sein kannst, sei ein Stern. Es ist nicht die Größe, nach der du siegst oder...