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Ode an meine Zwanziger

Nur kurz vorab: Dieser Post wird keine Ode im klassischen Sinne, sondern eine, in meinem Sinne. So wie ich nämlich auch meine Zwanziger gelebt habe.    Ich stehe kurz vor meinen Dreissigern, nur noch einen Augenblick entfernt. Vor ein paar Jahren noch mein Endgegner, heute ist es eher eine Erleichterung. Die Zwanziger waren für mich eine Herausforderung zwischen Überleben, Kämpfen und Leben. Die Reihenfolge war hier frei wählbar, Episoden waren wiederkehrend und manchmal war es auch alles miteinander.    In den Zwanziger kann man alles tun, man sollte aber auch alles tun. Sich ausprobieren, reisen und Neues erleben. Am besten aber auch Geld verdienen, sich ein Standbein aufbauen und gleichzeitig in die Zukunft schauen. Alte Kontakte pflegen und neue Menschen kennenlernen, und vor allem auf eigenen Beinen stehen.  Ich nahm das sehr ernst. Vielleicht oft auch zu ernst. Ich habe mich mental an diesen Vorstellungen festgehalten und wurde erst frei, als ich all das losgelassen habe.    Vor
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Am anderen Ende der Welt

Zu Beginn dieses Jahres wollte ich genau zwei Dinge.  Ich wollte mehr. Und ich wollte Meer.  Und ich wusste, dass ich einen Ozean brauchte zwischen dem was ist und dem, was ich zu brauchen gedenke. Ungefähr so, wie Henning May darüber singt.     Doch um ehrlich zu sein war ich ausgebrannt und erschöpft. Ich wusste genau, was ich nicht mehr wollte, aber wovon ich mehr wollte, war mir nicht so klar. Am liebsten einfach ans andere Ende der Welt.    Wenn ich auf mein Jahr zurückschaue, war es eine Wanderung. Sie war steinig, sie war manchmal schwer. Und ganz oft unglaublich überwältigend und so voller Überraschungen, dass mein Umfeld oft gar nicht mehr mitkam. Und es vertraute mir trotzdem immer, vertraute darauf, dass es gut kommt. Dass das Leben gut kommt.  Die hat viel von mir abverlangt. Vielleicht hätte ich beim Aufstieg mehr Innehalten sollen, die Aussicht geniessen. Noch einen Blogpost mehr zu schreiben als «nur» die bisherigen sieben. Weil ich vielleicht trotz all der Veränderung z

Am Ende des Tunnels

Sag mir siehst du es, das Licht am Ende des Tunnels, das dir Hoffnung gibt lässt und dich motiviert, doch nicht aufzugeben?  Es waren ziemlich genau 365 Tage zwischen OK und K.O., zwischen der Vorstellung von Licht und Schatten, obwohl ich wusste, dass es auch nur mein Blickwinkel war, den ich von Zeit zu Zeit zu wechseln versuchte.    Ein ganzes Jahr voller Dinge,  die ich hinterfragte und anzweifelte, für die ich dankbar war und feierte. Ein Jahr in dem ich versuchte,  die treue Konstante der Veränderung immer wieder liebevoll zu umarmen.  Und sie bis heute nicht verstehe. Ein Jahr in dem ich zwischen Lern- und Panikzone hin- und hersprang.    Ein Jahr voller Tunnels, voller Nächte,  die ziemlich dunkel sein konnten  und trotzdem immer wieder von hellem Mondschein begleitet wurden.  So wie der Mond in jeder seiner Phasen war,  so war auch ich es.  Immer und immer wieder.    Es waren 365 Tage, die sich manchmal als Rätsel darstellten.  So undurchsichtig und voller eigener Regeln,  die

Fluss

  Nichts geht jemals vorbei, bis es uns gelehrt hat, was wir wissen müssen.     -  Pema Chödrön   Manchmal stelle ich mir vor, dass mein Leben ein Fluss wäre, der irgendwann aus einer Quelle entsprang. Der immer weiterfliesst, egal wie steinig es auch ist, der sich einen Weg bahnt, wo zunächst noch keiner zu sein scheint. Dann dauert es ein wenig, bis sich die Wassermasse einen Weg schafft, immer vorwärts, immer weiter.   Wenn ich Pema Chödrön in einem Recht geben muss, dann im Fakt, dass es immer dann am schnellsten vorbeigeht, je eher wir unsere Lehren ziehen. Dann fühlt es sich manchmal nur an, wie ein Wasserfall mit einem unsanften Aufprall. Und manchmal, kämpft sich unser Fluss durch ein ganzes Tal voller Geröll und Unebenheiten, durch Gesteinsschichten und Erde. Manchmal sind die Wassermassen erschlagend und erdrückend, weil sie von der Natur gebremst werden.    Aber dafür gibt es auch immer wieder die Gabelungen, an welchen man entscheiden kann, wohin man weiterfliessen möchte o

Bumpy 29

  And just like the moon, you shall go through phases of light, of dark, and of everything in between. An though you may not always appear with the same brightness; you are always, always whole.   Und ja, schon bald ist mein 29. Lebensjahr vorüber. Und wahrscheinlich könnte ich copy-paste machen, von alldem, was ich in meinen letzten «Jahresrückblicken» schrieb; auch dieses Jahr hatte von allem etwas dabei. Und vielleicht waren die Wellen höher, auf denen ich surfte und auch diejenigen, die über mir zusammenschlugen. Es fällt mir schwer zu beschreiben, was dieses Jahr mit mir gemacht hat. Und bei allem, was war, bleibt die Dankbarkeit.   Was auch bleibt sind die Lieder, ob wir nun dazu tanzen oder den Tönen einfach nur lauschen, ob auf Shuffle oder in Endlosschlaufe oder nur ein ganz spezielles Lied hören wollen. Das hier sind 29 Lieder, von mir oder anderen ausgesucht, die sich dieses Jahr auf jeden Fall einen Platz verdient haben. Und dann natürlich der Bonus, der letzte Song, weil d

nach dem Sturm

So stehe ich hier oben auf dem Berg und meine, weiter zu sehen und  klarer zu denken und den Sturm hinter mir gelassen zu haben.    Die holprige Zugfahrt in einer rostigen Zahnradbahn durch Tunnels und Nebel, durch Schnee und Kälte. Die steinige Reise  auf die ich so gerne verzichtet hätte, auch wenn man im Nachhinein immer schlauer ist und man daraus lernt.  Sagen sie. Sie war mühselig, sie war lang, sie dauerte gefühlt ewig.  Und dass die Fahrt jetzt zu Ende ist  und ich wirklich umgestiegen bin,  weiss ich manchmal noch nicht so recht.    Und der nächste Sturm kommt immer so überraschend wie der erste Schnee für die öffentlichen Verkehrsmittel. Denn vielleicht bin ich nur  im Auge des Sturms und geniesse die Aussicht.   Aber so lasse ich  die Discokugel an und  dreh mich im Kreis,  aber ganz bewusst. Tanze los, im Rausch von Gefühlen und anderem. Ich lass immer wieder los und halte mich fest; an Momenten, an Funken und an dir.    Und die Erde dreht sich weiter und ich stehe immer no

der Elefant im Raum

Da stehen wir, reden nicht über die Dinge,  die immer noch ungesagt sind,  sondern tanzen Seite an Seite um den riesigen Elefanten im Raum.  Ich laufe weg, spiele Verstecken mit mir und finde mich so selten,  weil mir das Suchen zu anstrengend ist.  Hätte ich einen Wunsch frei, wäre es einen für dich und einen für mich.  Unsere Rucksäcke, die schwerer sind, als sie müssten und wir sie tragen,  obwohl wir eigentlich nicht wollen.    Da stehen wir,  reden doch über die Dinge, die so lange ungesagt waren, und trotzdem gelingt es uns nur den Elefanten zu beschreiben.    Denn deiner ist nicht meiner und trotzdem sehen wir ihn beide.  Könnte ich ihn wegzaubern,  dann würde ich es tun,  obwohl die Angst gross ist,  herauszufinden, was sich unter ihm verbirgt.  Lass uns Verstecken spielen vor der Welt.  Lass uns uns neu finden  und entdecken und wenigstens die sonnige Seite des Elefanten sehen.    Da stehen wir wieder, reden nicht über die Dinge,  die ungesagt sind,  sondern tanzen immer noch