Zu Beginn dieses Jahres wollte ich genau zwei Dinge.
Ich wollte mehr. Und ich wollte Meer.
Und ich wusste, dass ich einen Ozean brauchte zwischen dem was ist und dem, was ich zu brauchen gedenke. Ungefähr so, wie Henning May darüber singt.
Doch um ehrlich zu sein war ich ausgebrannt und erschöpft. Ich wusste genau, was ich nicht mehr wollte, aber wovon ich mehr wollte, war mir nicht so klar. Am liebsten einfach ans andere Ende der Welt.
Wenn ich auf mein Jahr zurückschaue, war es eine Wanderung. Sie war steinig, sie war manchmal schwer. Und ganz oft unglaublich überwältigend und so voller Überraschungen, dass mein Umfeld oft gar nicht mehr mitkam. Und es vertraute mir trotzdem immer, vertraute darauf, dass es gut kommt. Dass das Leben gut kommt.
Die hat viel von mir abverlangt. Vielleicht hätte ich beim Aufstieg mehr Innehalten sollen, die Aussicht geniessen. Noch einen Blogpost mehr zu schreiben als «nur» die bisherigen sieben. Weil ich vielleicht trotz all der Veränderung zu wenig gnädig mit mir war. Weil doch nach draussen alles immer motivierend und schön sein soll. Meinte ich zu glauben.
Und gleichzeitig habe ich mein kleines-grosses Glück einfach für mich genossen. Ganz egoistisch. Und habe auch gelernt, dass man nicht immer teilen muss von dem, was ist. Dass man einfach annehmen darf, wenn das Leben schöne Dinge mit sich bringt.
Und ich sage dir, ich durfte unzählige Funken erfahren. So viel Licht.
Und dann erfüllte ich mir diesen Herbst den Traum, diese Reise. Dann überquerte ich den grossen Ozean, um ans andere Ende der Welt zu gelangen. Auf zwei Inseln, umgeben von viel Meer. Ich erlebte dort einige der glücklichsten Tage dieses Jahres. Aber wahrscheinlich auch einige der schwierigsten. Und von beiden konnte ich einiges mitnehmen. Die schönen Tage trage ich für immer in meinem Herzen. Und die schwierigen Tage zeigten mir auf, was mir wirklich wichtig ist. Wonach ich Heimweh hatte und vor allem nach wem.
Und dass ich stolz auf mich sein darf.
Was ich mit diesem Post sagen will, ist, dass ich gelernt habe loszulassen von all den Vorstellungen, weil ich gar keine Energie mehr dafür hatte zu planen, und es dann doch plötzlich passiert ist. Dass ich am Ende der Welt gelernt habe zu sehen, was ich habe, weil ich es hier nicht mehr gesehen habe.
Dass es okay ist zu teilen, wenn es einem nicht gut geht und dass es auch okay ist nicht zu teilen, wenn man plötzlich vor Glück geflutet wird. Man wird es automatisch tun, sobald die eigene Schale voll ist.
Du musst nicht um die Erdkugel reisen, um zu erkennen, was du wirklich brauchst. Vielleicht braucht es ein bisschen Mut und vielleicht auch ein wenig Sehnsucht nach Veränderung, damit du Abstand von dem nimmst, was ist. Räumlich und mental.
Ich wünsche dir mehr. Ich wünsche dir Meer. Ich wünsche dir Sonnenschein im Herzen.
Alles Liebe, Julia
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