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gefroren

You only see what your eyes want to see
How can life be what you want it to be?
You're frozen when your heart's not open

 

hat Madonna schon gesungen. Eingefroren in der Situation, im Jetzt, im Alltag und in all den Emotionen. Festgefahren in all dem, was man schon immer gemacht hat, weil es irgendwie funktioniert, damit man irgendwie funktioniert. 

Nothing changes if nothing changes. Wenn sich nichts ändert, wird sich auch nichts verändern. Und trotzdem klingt dies immer einfacher und banaler, als es in Wirklichkeit ist. Veränderung braucht Energie, nicht jedes Zahnrad beginnt sich einfach zu drehen, wenn man es zu bewegen versucht, weil es noch in so vielen anderen verkeilt ist. 

Anfänge sind streng. Das Fahrrad, dass schon eingerostet ist, ist nicht unbedingt prädestiniert dazu, eine Bergetappe zu gewinnen. 

 

Und trotzdem beginnt sich erst dann etwas zu bewegen, wenn man sich bewegt. Wenn man sich vielleicht auch mal auf den Kopf stellt, um die Dinge anders zu sehen, als es die Augen einem zeigen. Vielleicht müssen wir uns der Sonne zuwenden, wie es Pflanzen tun. Damit das Herz, das manchmal so schwer ist, aus der Starre erwacht. 

 

Manchmal sind es nur kleine Schritte, die sich gross anfühlen. Manchmal sind nur kleine Worte, die aber gehört werden. Manchmal ist es nur einen Blick, der von der richtigen Person gesehen wird. Es scheint ganz belanglos. Ein Spaziergang, ein Telefonat, eine Terminvereinbarung. Und gleichzeitig etwas, dass etwas Schwung ins Getriebe bringt. Eine Kurbel, die gedreht wird und damit das ganze System, auch wenn nur für ein kleines Bisschen, in Bewegung bringt. 

 

Und doch heisst es nicht, dass man das ganze System über den Haufen werfen soll, sondern das Ganze einfach mal mit etwas Abstand betrachten soll. Bewusstes Innehalten ist keine Schockstarre, sondern die Möglichkeit, Energie zu tanken und wieder weiterzufahren. In Bewegung zu kommen, muss keinen Neubeginn beinhalten, aber darf bei den Dingen weitermachen, die schon gut funktioniert haben. 

Fortfahren bedeutet für mich, nicht auf etwas zu warten, das vielleicht irgendwann eintreffen wird, sondern den Schritt zu machen, der mir möglich ist. Veränderung wird sowieso eintreffen, aber ich habe es auch in der Hand, ob ich es geschehen lasse, oder es für mich geschehen lasse. 

 

Wir können keine Herzen für andere schmelzen lassen, so wie Madonna es sich wünscht. Aber sobald wir uns bewegen werden, werden wir auch etwas bewegen. Niemand hat die Erwartung an uns, dass wir die Welt retten, aber wenn wir verloren sind, dürfen wir den Schritt machen, damit wir gerettet werden können, wenn es vielleicht doch nicht mehr von selbst geht. 

 

Ich wünsche dir ein offenes Herz, dass es schlägt und sich bewegt und dir hilft all das zu tragen, bis es ins Rollen kommt. 

 

Alles Liebe, Julia

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