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Zurück zu dir

 Manchmal da verlieren wir uns auf dem Weg. In den Bann gezogen von Orten, von Menschen, von Gegenständen. Eingenommen von Texten, Liedern und Bildern. 

Und plötzlich sitzen wir dann da – nicht unglücklich – aber nicht mehr bei uns. Es fühlt sich alles so weit weg an, und alles, was sich in uns weit anfühlen sollte, scheint, als bestände es aus kleinen Kieselsteinen. 

Und dann ist es an der Zeit, dich auf den Weg zurück zu dir zu machen.

 

Und manchmal hilft da nur noch Dankbarkeit.

Dass das alles da sein durfte, all diese Erfahrungen, diese Emotionen – die Freude, wie auch der Schmerz. Dass alles seinen Platz und seinen Grund hat. Diese Momente, wo dein Herz weit offen ist. 

 

Und manchmal hilft da nur noch Demut. 

Nicht gegen den Lauf der Dinge anzukämpfen, sondern Inne zu halten und zu sein. Zu wissen, dass man – wie es das Wasser auch tut – immer wieder neue Formen und Farben annehmen darf, sich zu wandeln und nicht erstarrt zu bleiben. Als Tropfen, Schneeflocke, Eiskristall, Dampf, Fluss oder Bach, als ganzer Ozean, kleine Wolke oder Regen – nie habe ich jemanden das Wasser anklagen gehört, weil es ein Formwandler ist. 

So atme tief durch im Wissen, dass es da noch so viel mehr gibt und trotzdem nichts, dass dich je aufhalten soll das zu sein, was du bist.

 

Und manchmal hilft da nur noch Liebe. 

Für dich und dein Herz aus Gold. Bedingungslose Liebe, damit du dich selbst wieder in den Arm nehmen kannst, egal wie weit weg du auch warst. Damit du dir selbst zeigen kannst, dass du dein Zuhause bist, zu dem du immer zurückkehren kannst. Liebe – die höchste Form des Glücks dir gegenüber.

 

«So wake me up, when it’s all over. When I’m wiser and I’m older. All this time I was finding myself and I didn’t know, I was lost.” So heisst es in meinem Lieblingslied von Avicii und Aloe Blacc. Ein Lied, dass ich mir nun neun Jahre angehört hatte und immer mal wieder ahnte, wie verloren ich war. All die Jahre in denen ich immer mal wieder nach mir gesucht hatte und irgendwie doch nie ankam. 

 

Das Leben ist kein Sprint, sondern ein Marathonlauf, das ist ein Spruch, den ich immer mal wieder höre. Und wenn es schwierig zu akzeptieren ist, so hat auch dies seinen Grund. Und gleichzeitig hat man so viel mehr Zeit, das alles zu geniessen. 

 

Und wenn du dann angekommen bist bei dir, angekommen in deinem zu Hause, dann weisst du, dass es nichts Schöneres gibt. 

 

Alles Liebe, Julia

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