Und draussen, da tobt der Sturm. Es blitzt und donnert, es windet und schneit.
Unsere erste Reaktion in stürmischen Zeiten ist Schutz; eine Höhle, uns verkriechen vor dem, was da draussen tobt. Die Augen und das Herz verschliessen, weil es uns übermannt, weil alles zu viel ist. Zurück ins Schneckenhaus, in die Phase, als wir noch klein und schutzlos waren. Aber auch hilflos und handlungsunfähig.
Bis dann der Gedanke kommt: Sometimes the only way out is through. Manchmal ist der einzige Weg raus, durch den Sturm zu gehen.
Und ich gehe, obwohl ich es nicht möchte. Und erinnere mich daran, dass, je mehr es stürmt, desto schneller sich die Wolken auch verziehen werden.
Was wir im Sturm zu füllen versuchen, ist Leere. Wir suchen Ablenkung und ein schnelles Rezept, um in ein Hoch zu kommen. Anstatt einfach Inne zu halten und uns zu überlegen, was und Erfüllung und Fülle bringt.
Denn manchmal vergessen wir, dass wir erst im Stande sind zu geben, wenn wir schon erfüllt sind, der Moment, in dem wir uns vollkommen fühlen. Denn erst dann brauchen wir nicht mehr die Bestätigung, die „Liebe“, die Aufmerksamkeit von aussen. Sondern wir können geben, ohne versteckte Absichten zu haben.
Aber da in mir drin, da ist die Seelenruhe; eine Unerschütterlichkeit: meine Ataraxie.
Und in diesem Moment spürst du, dass das Leben zwar endlich, aber der Augenblick endlos ist. Dass es sich anfühlt, als ob dein Brustraum weit und dein Licht grenzenlos strahlen würde. Dass du alles überstanden hast, wovon du dachtest, du könntest es nicht und du gleichzeitig weisst, dass alles was kommt, auch vorbeigehen wird.
Und dass du mit dieser Seelenruhe und Gelassenheit dem Leben gewachsen bist, dass du alles Schöne mit Dankbarkeit empfangen wirst und an den Herausforderungen wächst.
Und mag diese Seelenruhe auch nur „a glimpse of a moment“ sein, so ist ein Samen gepflanzt. Und was man nährt, wird auch wachsen.
Sie macht dich zu deinem Leuchtturm, damit du dich wieder findest, wenn du dich verloren hast.
Ich wünsche dir, dass du von Zeit zu Zeit auch immer mal wieder eine Seelenruhe in dir entdecken und sehen kannst. Dass du dich nicht nach aussen, nach dem Sturm, orientierst, sondern immer mal wieder inne hältst du dich fragst, wie es DIR geht.
Ich wünsche dir, dass du deine Ataraxie nicht wie im Wortursprung als «Leidenschaftlosigkeit» erfahren, sondern als Gleichmut und Unerschütterlichkeit erleben wirst. Sei dein Fels in der Brandung.
Alles Liebe, Julia
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