Ist es noch die Macht deiner Gewohnheiten, dass du tust, was du tust oder kämpfen deine Bedürfnisse schon dafür, was sie wirklich wollen?
Vor zwei Jahren habe ich den Post «Gewohnheiten sind wie Strassen» (https://wherethesparkcomesfrom.blogspot.com/2019/12/gewohnheiten-sind-wie-strassen.html) verfasst, welcher zum einen versucht hat zu erklären, wieso wir so oft an unseren neuen Vorsätzen scheitern und wie lange es überhaupt dauert, bis wir eine neue Gewohnheit integriert haben. Das dauert nämlich fast siebzig Tage, also länger als zwei ganze Monate. Und natürlich müssen wir Tag für Tag dafür arbeiten.
Mittlerweile habe ich noch einen weiteren Blickwinkel auf das Ganze. Auf jeder Handlung gründet ein Bedürfnis, das gestillt werden möchte. Bedürfnisse verändern sich auch in unserem Leben. Unzufrieden sind wir oft dann, wenn unsere Bedürfnisse nicht gestillt sind. Und doch sind da immer noch die Gewohnheiten, diese Autobahnen, welche uns schon lange gute Dienste getan haben und ein treuer Begleiter und Tröster in schwierigen Situationen war. Wir wurden in unserem Handeln bestätigt und deshalb gab es keinen Grund, es beim nächsten Mal anders zu machen.
Und doch macht es uns manchmal nicht mehr glücklich, befriedigt uns nicht. Wir fühlen uns nicht mehr wohl oder suchen nach mehr. Wir müssen uns aus unserer gemütlichen Komfortzone kicken, wenn sie uns nicht mehr das gibt, was es mal war.
Manchmal bin ich erstaunt was passiert, wenn ich offen und locker dem nachgehe, was ich zu spüren versuche. Ganz unverblümt, wie ein kleines Kind – mit wachen Augen und offenem Herzen. Und dann manchmal noch den letzten «Fusstritt», den ich mir aber auch geben muss, um mich nicht wieder zu verschliessen.
Möglichkeiten für Neues, neue Gewohnheiten und neue Erlebnisse werden sich auch dieses Jahr wieder bieten. Manchmal klopfen sie ganz offensichtlich an, manchmal ist es ein schleichender Prozess. Doch das alles braucht Zeit und das darf es auch. Zeit, um sich von altem zu lösen und neues zu begrüssen. Und dafür musst du nicht heute starten und auch nicht morgen, sondern dann, wenn du dazu bereit bist. Und wenn du nach einem Zeichen suchst, dann ist es vielleicht schon eines.
Ich wünsche dir, dass du die Kraft hast, dich der Macht der Gewohnheit zu stellen, sobald du merkst, dass es dir dabei nicht gut geht oder dass du dir dabei nicht guttust. Dass du die Energie aufbringen kannst für dich und deine Bedürfnisse zu kämpfen, in dich zu investieren und auf dich zu hören.
«Normalität ist eine gepflasterte Strasse, man kann gut darauf gehen – aber es wachsen keine Blumen auf ihr», hat Vincent van Gogh anscheinend einst gesagt. Was wir gewohnt sind, ist normal. Aber um die Funken wieder sehen zu können, müssen wir vielleicht neue Pfade begehen.
Ich wünsche dir einen Machtkampf, bei dem du der Sieger bist.
Alles Liebe,
Julia
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