Liebes 2021
Da ich dem Vorjahr auch ein Brief geschrieben habe, bin ich der Meinung, dass du auch einige Zeilen verdient hast. Und diese Worte widme ich dir und denjenigen Menschen, die an meiner Seite waren.
Wo soll ich beginnen.
Vielleicht damit, dass ich um nichts in der Welt ein Jahr zurückgehen würde. Nicht, weil ich da unglücklich war, aber nicht unbedingt zufrieden. Weil ich so verkrampft gesucht habe, nach Ruhe, nach dem Gefühl anzukommen, und am allermeisten nach mir.
Und ja, dieses Jahr musste ich mehr als nur Träume begraben. Abschied nehmen. Erkennen, dass wir in einer Welt der Endlichkeit leben. Und dass alles unvorhersehbar ist und dass bereuen nichts nützt.
Dafür habe ich nicht nur Luftschlösser gebaut, sondern auch Pläne umgesetzt. Ich habe Dinge gemacht, die andere in einer Pandemie nicht alle unbedingt machen würden. Bin aus der Comfort-Zone ausgebrochen, weil sie mir keinen Komfort mehr gegeben hat.
Ich habe meinen Job gekündigt, bin umgezogen, habe mir ein neues Umfeld aufgebaut. Habe Menschen getroffen, bin nach draussen gegangen und ich habe gelebt.
Und wahrscheinlich hat all das dazu beigetragen, dass ich immer wieder einen Funken, einen Moment, einen Wimpernschlag von Ruhe und Gelassenheit erlebe, den ich mir vor einem Jahr so gewünscht habe. So habe ich gelernt, dass der Gedanke «anzukommen» nicht zu meiner persönlichen Zufriedenheit beiträgt. Das heisst nicht, dass ich keinen Anker setzen möchte, sondern dass ich nicht meinen sicheren Hafen in der Form brauche, wie es vielleicht andere tun.
Und liebes 2021, was ist nun der Unterschied zum letztjährigen Brief, was ist in den letzten knapp 30 Blogposts passiert? Ich bin ernüchtert und trotzdem immer noch dankbar. Ich bin genauso bereit für das kommende Jahr, wie ich es im vergangenen Jahr war. Ich bin bestärkt darin, dass ich selbstwirksam bin und erreichen kann, was ich möchte.
Vielleicht noch die drei Sprüche oder Zitate, welche mich dieses Jahr am meisten geprägt haben:
1. «Being okay if it happens and okay if it doesn’t, is a very powerful place to be.»
2. «If it doesn’t open, it’s not your door.»
3. «Nothing changes if nothing changes.»
Und sind wir mal ehrlich; klingt doch einfach jedes Mal besser auf Englisch als auf Deutsch…
Deshalb, liebes 2021, warst du vielleicht mein Jahr. Aber ich weiss, dass die kommenden Jahre auch meinesein werden, weil ich sie dazu mache.
Und meinen Wunsch für dich fürs 2022:
Teile deine Liebe, denn egal wer sie erhält, sie wird gebraucht. Vergiss dich dabei nicht.
Sei mutig und entschlossen, du musst nicht auf die Welt warten, sie wartet auf dich.
Und falls es Momente geben wird, in denen nicht mal mehr ein motivierender Spruch von Pinterest weiterhilft, dann leg dich auf den Boden und weine. Du darfst das.
Alles, alles Liebe, Julia
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