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Glück

Letzte Woche habe ich eine Nachricht erhalten, in der stand: «Ich hoffe, in deinem Leben läuft es, wie es sollte.» Ich musste der Person ehrlich antworten, dass ich nicht wirklich weiss, wie es in meinem Leben laufen sollte, aber ich nehme es Phase für Phase. Nicht, dass ich hier pessimistisch sein möchte, aber ich weiss, dass es nicht geradeaus laufen wird. Ich glaube ich habe schon oft genug erwähnt, dass sich bei mir in den letzten Monaten mehr verändert hat, als ich mir je erträumt hätte. Deshalb lasse ich meine Augen und mein Herz offen und nehme das Leben an, wie es eben kommt. 

 

Vor einem Jahr habe ich noch über das Thema Wachstumsschmerz gesprochen, was immer wieder ein Teil von mir sein wird. Veränderung braucht Kraft und Energie, eine Portion Mut und auch etwas Glück. Und da kommt der Schlüsselmoment, an dem sich bei mir etwas verändert hat. Man sagt, man kann das Glück nicht erzwingen. Aber ich habe für mich festgestellt, dass sich Glück eindeutig verdoppelt, wenn man es teilt. 

 

Letztes Jahr hatte ich die Idee gehabt, einen Dankbarkeits-Adventskalender zu machen. Das heisst, dass ich mir 24 Personen in meinem Leben notiert hatte, für die ich im vergangenen Jahr dankbar war. Jede Person war nun ein Törchen für mich und am entsprechenden Tag habe ich dieser Person eine Nachricht geschickt und mich bei ihr bedankt. Zu Beginn hatte ich mir nicht viel Gedanken darüber gemacht und lediglich gehofft, dass ich den anderen Personen eine kleine Freude machen kann. 

Was mein Herz aber wirklich zum Leuchten brachte, waren die Antworten, die zurückkamen. Das Glück und die Dankbarkeit, die in dem Moment verdoppelt wurde, in dem ich sie geteilt hatte. 

 

Dieses Jahr hatte ich eine ähnliche Idee. Ich teile etwas, das ich sowieso schon gerne mache mit anderen Menschen. Und ich muss sagen, dass mich die Resonanz etwas erschlagen hat. 

Im positiven, fast wie ein kleiner Liebessturm. Und so merke ich immer wieder, dass sich Dinge nur weiterentwickeln und wachsen können, wenn man ihnen Raum lässt und sie mit anderen teilt. 

 

Und daraus entsteht der Blickwinkel das Glück zu sehen, was sonst noch um uns ist. Die Weihnachtslichter, die meine Stadt zum schönsten Ort der Welt machen. Die Sprachnachricht von lieben Menschen, die Distanz schmelzen lassen. Weihnachtsguetzli zu backen, Kerzen anzuzünden und Adventskalendertörchen zu öffnen. Den Luxus zu haben, diesen Blogpost schreiben zu können und dann noch in einem schönen Café. Und das Wissen, das er vielleicht von dir gelesen wird und im allerschönsten Fall dich inspiriert. 

 

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Person, die letzte Woche geschrieben hat, mir wahrscheinlich nur das Beste wünscht und die Vorstellung davon, zu wissen, wo man hinmöchte. Und ich habe herausgefunden, dass Glück für mich ist, wenn ich es teilen kann. Der Moment, wenn ich die Welt grundlos umarmen möchte, weil ich vor Glück platze. Da ist der Ort, wo ich immer wieder hinmöchte, Phase für Phase. 

 

Und so umarme ich dich, virtuell, teile mein Glück von ganzem Herzen mit dir. 

 

Alles Liebe, Julia

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