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weshalb Hoffen nicht die Lösung ist

Um ehrlich zu sein war ich im letzten Monat die Person, die meine Blogposts hätte lesen sollen. All this time I was finding myself and I didn‘t know, I was lost. Und manchmal scheint es, als würde es mir doch plötzlich wie Schuppen von den Augen fallen. Naja, solche Momente habe ich von Zeit zu Zeit; das Gefühl der «Erkenntnis». Und doch erkenne ich nicht immer und sehe nicht klar. Manches rede ich mir schöner, als dass es wirklich ist und anderes zeichnet sich in meinen Gedanken schlimmer und schmerzhafter ab, als es sein sollte.

Und weshalb schreibe ich dann Blogposts? Um eine Essenz aus solchen Momenten zu ziehen. Um anderen einen Impuls zu geben. Und ich habe nicht mehr geschrieben, weil ich es nicht konnte. Nicht, dass es mir schlecht ging und ich am Boden zerstört war, sondern weil ich das Gefühl hatte, ich könnte mit dir, mit der Welt, nicht das teilen, was sinnstiftend ist.

Jetzt sitze ich hier und schreibe trotzdem. Nicht, weil ich etwas gefunden habe, was die Welt wirklich dringend braucht, sondern weil es diese Botschaft vielleicht auch braucht. Oder weil ich diese Botschaft brauche.

Nicht alles ist gut, nicht alles ist schön. Manches fühlt sich besser an, als es ist, bis man genau hinschaut. Und trotzdem ist es in Ordnung, dass es sich gut angefühlt hat. Man darf verloren sein, und nicht immer soll man sich finden. Nicht immer muss man den Weg kennen, aber wissen, dass da ein Leuchtturm ist.

Und da ist vielleicht noch der Punkt der Vorstellung von dem, was man zu sein hat und wie es zu sein hat.
Das hat es selten.

Und vielleicht noch ein kleines, vernichtendes Learning. Nicht das Schicksal ist ein mieser Verräter, sondern die Hoffnung. Nicht, dass es sich nicht zu hoffen lohnt, aber sie hält uns davon ab, frei und unbeschwert Neues anzugehen. Die Hoffnung lässt uns Festhalten an Träumen, die nicht dafür da sind, geträumt zu werden. Sie halten uns ab von Grösserem zu träumen, für mehr zu hoffen. Hoffen ist etwas Passives, es wird nur transformiert werden, wenn wir in die Aktion gehen.
Denn was ich im vergangenen Jahr gelernt habe: wenn es richtig ist, ist es praktisch immer leicht. Wenn ich den richtigen Stein anstosse, dann entsteht eine Glückswelle. Wenn es zu viel Kraft in Anspruch nahm, dann war es nie das richtige. Wirklich nie.

Und jetzt sitze ich hier und schreibe irgendetwas zwischen Ermutigung und Zeigefinger. Nicht das, was ich unbedingt mit Funken entfachen meinte. Doch das, was ich mir wahrscheinlich öfter hätte sagen müssen, aber von niemandem hätte hören wollen. Und doch irgendwann erkennen musste.

Das Leben ist nicht fies oder will dir Böses. Aber es will dir von Zeit zu Zeit deine Antennen schärfen. Es immer und immer wieder versuchen. Dir Dinge lernen, damit du sie verinnerlichen kannst. Lernen zu spüren, was du brauchst und was sich wirklich gut anfühlt. Lernen, wofür es sich zu hoffen lohnt und welches Fünkchen man auch selber ausmachen soll, weil wir auf ein loderndes Feuer hoffen, welches nie entstehen wird. Und das ist okay, weil dann gibt es Platz für anderes.

Ich wünsche dir den Mut dich auch dann zu zeigen, wenn du es am wenigsten möchtest. Dich nicht der Hoffnung hinzugeben, denn das macht auch hilflos. Wer Schritte geht, wird belohnt. Und ist der Stein zu schwer, ist er nicht deiner.

Du brauchst dich nicht zu finden, auch wenn du verloren bist. Du bist da genau richtig.

Alles Liebe, mehr denn je,
Julia

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