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und dann?

In unseren Jobs gibt es selten den Punkt, an dem wir «fertig» sind. Es gibt immer etwas zu planen, vorzubereiten, zu perfektionieren oder einfach noch einen weiteren offenen Task, der noch zu erledigen ist. Ein Mail, das eintrudelt, ein Telefonat, das getätigt werden muss oder Absprachen, die unerlässlich zu sein scheinen. Und am besten jetzt und sofort, aber oft auch nicht wegen anderer, sondern wegen uns.  

«Wir sorgen uns konstant um die nächste Phase unseres Lebens, obwohl wir uns doch momentan genau da befinden, worauf wir uns gefreut hatten.» Wir streben immer nach vorne, immer «what’s next» und rennen weiter, ohne überhaupt ankommen zu wollen. 

 

Anhalten. Einatmen. Ausatmen.

Und einfach mal sehen, was da alle schon ist. Und nicht immer auf das «und dann?» zu warten. Das Gefühl zu haben, dass da noch eine Aufgabe sein müsste, die man lösen soll. Dass wir da noch gebraucht werden, irgendwie und irgendwo. 

 

Wenn ich zu meinem Ich zurückschaue, dass ich noch vor einem Jahr war, dann weiss ich voller Überzeugung, dass ich da schon so stolz auf das jetzige Ich wäre. So wie ich es jetzt auch bin, wenn ich mich mal von all dem distanziere, was ich doch eigentlich zu erledigen hätte, damit ich es bleibe. Und vielleicht wäre ich auch genau dann stolz auf mich, wenn ich all das liegen lasse, wenn ich einfach mal sein würde. 

 

Wann bist du das letzte Mal einfach so dagelegen und hast Musik gehört? Wann hast du das letzte Mal «nichts» gemacht? Mein Nichts besteht oft aus Spazieren und Podcast hören, weil Bewegung und Weiterbildung gleichzeitig. Genau. «Nichts»?! 

Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich keine Zeit ungenutzt lassen möchte. Vom Aufstehen bis zum Einschlafen. Weil die nächsten «und dann’s» warten und ich natürlich vorbereitet sein will. Vorbereitet? Auf das Leben? Ah ja…

 

Und auch wenn dieser Blogpost so wirr scheint und ich ihn eigentlich am liebsten noch drei Mal ordnen und umschreiben möchte, so weiss ich, dass ich ihn so belassen werde. Und nicht frage, was die Konsequenz sein könnte. Weil es okay ist. Wie es doch meistens ist. Und mir die Erlaubnis zu geben nicht an das denken zu müssen, was noch sein könnte. 

 

Und so wie ich mir diese Gelassenheit sehnlichst herbeiwünsche, so hoffe ich doch auch, dass du einen Schritt zurück gehst. Aus der aktuellen Situation, aus dem Chaos, weg von der To-Do Liste. Und siehst, wie weit du schon gekommen bist und dann zu geniessen, wo du tatsächlich bist, weil du es dir so hart erarbeitet hast. 

Und dann einfach mal nichts zu tun. Und es zu geniessen. 

 

Alles Liebe, Julia

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