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Geduld

 Ich glaube, wenn ich eines im letzten Jahr gelernt habe, ist es geduldig zu sein. Mit mir, mit der Welt und allem um mich herum. Und lustig auch, dass schon vor 15 Jahren eines meiner liebsten Lieder «patience» von Take That war. Als ob ich damals gewusst hätte, was geduldig sein wirklich bedeutet. Ich glaube nicht. 

 

Trotz dieser Geduld, die ich gelernt habe, so stellte sich in den letzten Monaten mehrmals innerhalb einer Woche mein ganzes Leben auf den Kopf. Und ja, meistens sehr auf eine positive Art und Weise. Manchmal nur, weil ich endlich einen kleinen Schritt gegangen bin. Und trotzdem fühlt es sich nachträglich wie einen riesen Sprung an. 

 

Und dann kommt ein Stein ins Rollen und reisst den nächsten mit und plötzlich bist du in dieser Lawine, in der du eigentlich schon immer sein wolltest. Und trotzdem wirst du überrollt von all den Emotionen und dass alles wirklich geschehen kann. Und es raubt dir den Atem und du weisst nicht wohin mit deinen Gefühlen, denn dein Kopf sagt dir, dass du jetzt glücklich sein solltest. Aber ehrlich gesagt bist du nur überfordert. 

 

Genau so hat es sich oft angefühlt. Und manchmal fühlte ich mich schuldig, weil ja bei mir alles so gut zu laufen schien, aber ich mich gar nicht immer freuen konnte, weil es einfach zu viel war. Und weil ich mich manchmal auch nicht traute, mein Glück schliesslich leben zu dürfen. Denn wir leben ja in einer weltweiten Pandemie, darf man denn da sowas? Darf man ausbrechen? Darf man das Leben auf den Kopf stellen?

 

«Like wildflowers you have to allow yourself to grow in all the places people thought you never would.»

 

Meistens steht man sich mit den eigenen Vorstellungen selber in den Weg, was man wie tun und lassen sollte. Und vor allem sich die Zeit zu geben und geduldig zu sein, braucht viel Mut und Vertrauen, dass es gut kommt. Sei keine Wildblume, nur um dich anderen gegenüber zu beweisen, sondern um dir zu zeigen, dass du an dich glaubst. 

 

Ich wünsche dir Geduld. 

Zeit halt alle Wunden. 

Deine Zeit wird kommen. 

Mach den ersten Schritt, auch wenn es eine ganze Lawine auslösen kann. 

Lass dich tragen und nicht überrollen. 

Gesteh dir dein Glück ein. 

 

Alles Liebe, Julia

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