Direkt zum Hauptbereich

VerANTWORTung

 Das Wort Verantwortung beinhaltet das Wort Antwort. 

Wer eine Antwort möchte, muss Verantwortung übernehmen, entscheiden, fragen, handeln. Auch wenn es dann ganz anders herauskommen kann, wie man möchte oder es sich gewünscht hätte. Auch wenn die Wahrheit einen fast erschlägt, so ist es doch immer noch besser, als in Ungewissheit zu ersticken. 

 

Ich finde ja Hollywood-Romanzen in denen Momenten ganz toll, wenn ich mir meine eigene Realität mal nicht vor Augen führen will. Denn da ist alles so offensichtlich und das Happy End vorbestimmt. Natürlich gibt es Dramen, aber nur, um das Feuerwerk am Schluss noch etwas grösser erscheinen zu lassen. So kitschig, so naiv, so realitätsfern. Also meistens auf jeden Fall, es soll ja auch das Gegenteil geben. 

 

Und da kommt die Wirklichkeit wieder ins Spiel. Ich kann da mehrheitlich nur aus dem Blickwinkel der weiblichen Spezies schreiben, aber viele von uns haben da ja schon diese romantische Ader. Die Hoffnung und den Glauben an das Gute. Versteh mich nicht falsch, das braucht es auf jeden Fall. Es lässt uns aber auch oft die Augen vor dem verschliessen, was wirklich ist und uns so sehr in unseren Wünschen und Träumen versinken, bis wir plötzlich meinen, dass es echt ist. 

 

Und plötzlich sind wir enttäuscht, dass es doch nicht so ist, wie wir es gehofft haben. Aber es ist nicht so, dass uns jemand anderes getäuscht hätte, sondern wir uns selber. Wir haben uns geweigert zu fragen, wie es wirklich ist, uns nur immer gewünscht, dass es dann doch so rauskommt, wie es uns am besten gepasst hätte. Wir glauben, dass sich Menschen ändern und plötzlich alle Probleme verschwinden, dass alles, was uns früher so gestört hat an anderen Personen oder Situationen, plötzlich weg ist. 

 

Wir müssen aufhören, uns als Opfer darzustellen, wenn wir es nicht sind. 
Es sind nicht immer alle anderen schuld, nur weil wir es endlos lange herauszögern nachzufragen, wie es nun wirklich steht. Um die Lohnerhöhung, die Beziehung, die Freundschaft. Die Abmachungen, die wir eingegangen sind, im Glauben, dass sie vielleicht doch anders herauskommen, weil wir innerlich doch nicht ganz einverstanden waren. Im Trotz auseinanderzugehen, weil wir nicht fragen wollten, nicht nochmal den Schritt aufeinander zugehen.

 

Wenn du Verantwortung für dich, deine Gedanken, deine Handlungen und Gefühle übernimmst, so wirst du auch die ehrlichen Antworten erhalten, die du verdienst. Dann wirst du mit Klarheit durchs Leben gehen und mit offenen Karten spielen können. 

Deinetwegen, und nicht wegen jemand anders Willen. 

Du verdienst alle Antworten, aber dafür musst du auch Verantwortung übernehmen. 

 

Eine dicke Umarmung und viel Liebe, 

Julia

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ode an meine Zwanziger

Nur kurz vorab: Dieser Post wird keine Ode im klassischen Sinne, sondern eine, in meinem Sinne. So wie ich nämlich auch meine Zwanziger gelebt habe.    Ich stehe kurz vor meinen Dreissigern, nur noch einen Augenblick entfernt. Vor ein paar Jahren noch mein Endgegner, heute ist es eher eine Erleichterung. Die Zwanziger waren für mich eine Herausforderung zwischen Überleben, Kämpfen und Leben. Die Reihenfolge war hier frei wählbar, Episoden waren wiederkehrend und manchmal war es auch alles miteinander.    In den Zwanziger kann man alles tun, man sollte aber auch alles tun. Sich ausprobieren, reisen und Neues erleben. Am besten aber auch Geld verdienen, sich ein Standbein aufbauen und gleichzeitig in die Zukunft schauen. Alte Kontakte pflegen und neue Menschen kennenlernen, und vor allem auf eigenen Beinen stehen.  Ich nahm das sehr ernst. Vielleicht oft auch zu ernst. Ich habe mich mental an diesen Vorstellungen festgehalten und wurde erst frei, als ich all das l...

Löcher

Said we′ve got holes in our hearts We've got holes in our lives We′ve got holes, we've got holes But we carry on Sang Passenger von der Bühne. Und ich mindestens so laut, aber ein bisschen weniger treffend, mit ihm. Im Regen, umgeben von vielen Menschen, und einer der wenigen Gedanken, die ich hatte, war, dass ich wieder schreiben will. Dass ich schreiben muss. Weil es sonst schade wäre um all die Gedanken, die gedacht, aber nie niedergeschrieben wurden. Denn dann wären sie nur noch Gedanken, die verloren wurden.    Ich habe die Angewohnheit, dass ich während des Schreibens nie unter Menschen bin, die ich kenne. Ich habe keine Probleme an öffentlichen Orten zu schreiben, da bin ich anonym. Ich liebe es, wenn andere meine Texte lesen, wenn es sie berührt, wenn sie ein Stück davon für sie mitnehmen können. Aber bitte nicht vor meinen Augen. Vielleicht aus Angst, dass man da etwas sehen könnte, das ich nicht zeigen wollte.    Lebensumstände verändern sich. So war es auc...

Love it, change it or leave it

Wir kennen sie alle, diese tollen Sprüche, die irgendwo über einer Küchenzeile hängen oder ein Postkartensujet zieren. Wir stempeln sie unter Alltagsphilosophie ab, lesen sie mit einem Augenzwinkern und belächeln diese Phrasen, die wenig Tiefgang zu haben scheinen.   Aber sind wir ehrlich: Hätten sie nichts Wahres an sich, nicht einen Funken Gehalt, dann würden sie auch nirgends stehen.   Love it Ich glaube das wir dafür gemacht sind, herauszufinden, was wir lieben. Um anzukommen, um Heimat zu finden, um Zufriedenheit zu erleben. Wenn wir lieben, was wir tun, sind wir glücklich. Und wenn wir lieben, wer uns umgibt, fühlen wir uns getragen. Sind wir zu Hause. Liebe bringt uns zurück zu uns. Change it Ändere, was sich nicht (mehr) danach anfühlt, als sollte es so in dein Leben gehören. Streich dein Leben neu, zieh deine Gedanken um, bau deine Welt um. Niemand zwingt dich dort zu bleiben, wo du bist, ausser du selbst.   If you do, what you always did, you’ll get, what y...