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zufrieden

 Wir alle waren schon einmal an dem Punkt in unserem Leben, an dem wir ehrlich und tief glaubten, dass wir nie mehr so glücklich, so unbeschwert, überhaupt so sein werden, wie wir es waren. Und an dem Moment sind wir meistens dann, wenn wir uns von jemandem getrennt hat – oder eben jemand von uns. Dann, wenn wir unseren Job gewechselt, ein Hobby aufgegeben haben oder weggezogen sind. Immer dann, wenn wir etwas loslassen, dass uns doch so viel gegeben hat.

 

Das sind die Momente, in denen ich meinen inneren Frieden verloren habe. Alle Ausgeglichenheit, alle Leichtigkeit scheint weggeflogen zu sein, alles ist schwer und ich schwermütig dazu. Mein Gemüt ist wolkenverhangen und ich tu mir so leid! 

 

Und obwohl ich weiss, dass diese Wolken immer wieder kommen werden, so sehr weiss ich auch, dass sie vorüberziehen. Und dass diese Trennung, wovon auch immer, nicht mich und meinen inneren Frieden beeinflussen soll, sondern auch einfach da sein darf, aber nicht Bestandteil von allem sein muss. 

 

Manchmal muss man sich auch erlauben, zu sehen, was alles gut läuft (oder lief), um die Zufriedenheit zurückzuerlangen, nach der man sich so sehnt! Und auch wenn man sich nicht aktiv in einem solchen Trennungsschmerz befindet, so fühlt sich doch immer hin und wieder mal etwas schwerer an, als man möchte. Mir geht es da nicht anders. 

Aber da bin ich während einer Podcastfolge über folgendes Zitat gestolpert:

 

«Mein Ziel ist es, zufrieden zu sein bis zum Ende – in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen – denn: Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.» Mário Raúl de Morais Andrade

 

Darum geht es doch. Ja, vielleicht werden wir nie mehr so glücklich sein, wie wir es waren, aber wir werden es bestimmt auf eine andere Weise werden. Ein anderes Glücklich, vielleicht auch ein glücklicheres Glücklich. Aber solange wir nicht unseren inneren Frieden gefunden haben, solange wir es nicht schaffen, zufrieden sein zu wollen, wirst du wahrscheinlich immer in deinem ersten Leben leben bleiben. 

 

Und hier die schöne Botschaft: auf die Erkenntnis, dass du eigentlich zwei Leben hast, musst du nicht warten. Du hast sie bereits erlangt. Aber vielleicht dauert es noch ein Stück, bis du sie auch leben kannst. 

 

Bis dahin wünsche ich dir, dass du immer wieder, wenn auch nur für wenige Sonnenstunde, deinen Frieden findest und tiefe Zufriedenheit spüren darfst. Bis dann, vielleicht im nächsten Leben, du auch dann eine gewisse Erdung findest, wenn dir jegliches Glück entzogen zu werden scheint. 

Es wird nicht zurückkehren müssen – es ist bereits in dir!

 

Alles Liebe, Julia

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