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ich.

 Ich.

 

«Glück ist, ich sein zu dürfen.»

 

Dies ist der letzte Satz, den ich in eine Art Tagebuch geschrieben habe und er stammt von Ende Mai. Seither habe ich nicht mir hineingeschrieben. Weshalb genau, weiss ich auch nicht. 

Rückblickend war ich erstaunt, dass ich dies zu diesem Zeitpunkt geschrieben habe. Ich hatte mich bei einem Morgenspaziergang gefragt, was Glück für mich bedeutet. Und unter anderem war das meine Antwort. So schön, wie ich rückblickend finde. 

 

Denn ehrlicherweise fühlte ich mich in dieser Zeit manchmal deplatziert und entwurzelt. Nicht bewusst, nicht aktiv, aber irgendwie in der Schwebe und in einer Inkonstanz, die ich nicht fassen konnte. Wie kleine Wellen, die irgendwann grösser wurden. Und wie die Gezeiten; denn alles was kam, ging auch wieder. 

 

Hätte man mich aber gestern Abend gefragt, was Glück für mich ist, hätte ich wahrscheinlich auch geantwortet: «Glück ist für mich, ich sein zu dürfen.»

 

Und es ist nicht so, als dass schon immer so gewesen wäre. Ich bin einen langen Weg mit mir gegangen, so wie du mit dir wahrscheinlich auch. Dankbarkeit kam nicht von gestern auf heute, Akzeptanz ist ein Prozess – es ist anstrengend und nicht immer einfach. Aber sobald man an einem Punkt angekommen ist, an welchem man plötzlich immer öfters okay mit sich selber ist, wird man den Prozess geniessen können. Wenn man sich selber annehmen und lieben lernt, dann sind auch Vergleiche immer weniger ein Thema, weil wir sie nicht brauchen. Oder besser gesagt, wir nerven uns nicht mehr über andere, weil mit der Selbstakzeptanz auch die Toleranz gegenüber anderem steigt. 

 

Denn auch wenn ich mich vielleicht wiederhole; die wichtigste Person in meinem Leben bin ich und die wichtigste Person in deinem Leben bist du. Das ist weder egozentrisch noch arrogant, sondern ein Fakt, den wir immer wieder gerne vergessen. Denn wenn es dir nicht gut geht, so nützt es auch deinen Liebsten nichts. Und egal neben wem du abends einschläfst, du schläfst gleichzeitig auch mit dir und deinen Gedanken ein und sie werden immer noch da sein, wenn du auch morgens wieder aufwachst. 

 

«Wherever life plants you, bloom with grace.» - «Wo auch immer dich das Leben hinpflanzt, blühe mit Anmut.»

 

Denn wenn du erst einmal siehst, dass du das unglaubliche Glück hast, dich sein zu dürfen, so wirst du erblühen, wo auch immer dich das Leben hinpflanzt. 

Und ich wünsche dir von Herzen, dass du dieses Glück jeden Tag von Neuem erfahren darfst – wie auch immer es dir gehen mag. 

 

Alles Liebe, Julia

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