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Gefühle sind zum Fühlen da.

It is both
a blessing

and a curse

to feel everything

so very deeply.  

 

Ich habe mich in letzter Zeit unglaublich schwergetan, neue Texte zu schreiben. Nicht, weil ich nichts zu schreiben gehabt hätte. Wir alle haben unsere Geschichten, sie werden jeden Tag neu erzählt und andere wieder umformuliert. Sie werden jeden Tag gelebt, geliebt und manchmal tun sie auch ein bisschen weh. 

 

Jede Geschichte ist mit Gefühlen und Emotionen verbunden. Und je mehr sie uns bedeuten, desto mehr Emotionen stecken dahinter. Und das ist es; Fluch und Segen gleichzeitig. Dinge, so sehr fühlen zu können und zu dürfen, dass sie uns entweder beflügeln, dass wir meinen, unglaublich hoch fliegen zu können, oder uns so sehr niederschlagen, dass wir einfach nur noch auf dem Boden liegen wollen. 

 

Niemand kann uns daran hindern zu fühlen. 

Niemand soll uns daran hindern zu fühlen. 

 

Doch manchmal erschlagen sie einen so sehr, als würde eine Welle über uns zusammenbrechen und schliesslich bleibt da nur die Gischt, die daran erinnert, dass da mal was war. Und irgendwann ist auch diese verschwunden. Und obwohl da nichts bleibt, als die Erinnerung an diese Welle, haben wir nun trotzdem die Möglichkeit, uns auf die nächste vorzubereiten oder einfach einen Schritt zur Seite zu machen, falls sich eine neue aufbaut. 

Wir könnten auch lernen auf ihr zu surfen, sie zu geniessen und als etwas Positives zu nehmen. Doch wie bei allem, was wir neu lernen möchten, braucht auch das Kraft und Energie und kann nicht einfach so umgesetzt werden. 

 

Gefühle fühlen ist anstrengend. Denn wir vergessen sie wieder. Als Schutz, als Mechanismus. Wären wir stetig voll mit all unseren Emotionen, würden wir platzen. Wir können ihnen zwar nicht immer ausweichen, aber sie vielleicht trotzdem ab und zu umarmen, so wie wir es mit einem alten Freund tun würden. 

 

Ich wünsche dir, dass du die Wellen deiner Emotionen wie ein Surfer reiten lernst. Dass du sie geniesst, wenigstens ein bisschen, egal wie positiv oder negativ sie sind. Ich wünsche dir, dass du nicht hilflos zuschauen musst, wie sie bricht. Und dass sie nicht über dir bricht, sondern höchstens an einer Brandung, die du dir baust, wenn es zum Surfen dann doch zu stürmisch ist. 

 

Ich wünsche dir, dass du deine Gefühle fühlen kannst. 

Fühlen liebst. Fühlen lebst. 

 

Alles Liebe, 

Julia 

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