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Zwischen meinen Zeilen

Ich will weniger Verschwiegenheit
Ehrlich zu mir selber sein
Weniger Vergleiche, mich weniger vergleichen
Aus ganzer Seele sprechen, nicht nur mit dem Mund
Aus Schranken werden Weichen
Schranken werden weichen

 

Vor ein paar Wochen hat mir eine gute Freundin das Lied «Zwischen meinen Zeilen» von LEA zugesendet und gemeint: «Vielleicht schreibst du ja mal einen Blogpost darüber.» Ich habe es mir angehört, über die Zeilen nachgedacht und gar nicht bemerkt, wie sehr es mich durch die letzte Zeit begleitet hat. 

 

Ich habe mich öfters angeschwiegen, und vielleicht auch ab und zu angelogen. Nicht aktiv, nicht absichtlich. Sondern manchmal auch mehr, weil meine Wünsche und Erwartungen so besser geklungen haben, als es die Realität doch war. Aus reinem Selbstschutz und weil es mir doch gut geht. Geht es doch, oder?

 

Aus Schranken werden Weichen. Wenn wir uns jedoch den Blick so verbauen, dann werden, die Mauern, die wir errichten, wegweisend. Wir legen uns Steine in den Weg, wir machen uns schwerer, als es sein müsste. 

Schranken werden weichen. Wenn wir aber in uns hineinhören, dann werden Wege, die unbegehbar zu sein schienen, plötzlich doch frei sein. 

 

Irgendwann find' ich mich in all dem bunten Treiben
All dem bunten Treiben
Oder auch nicht, vielleicht lieber nicht
Irgendwann versteh' ich mich
Les' zwischen den Zeilen, zwischen meinen Zeilen
Oder auch nicht, vielleicht lieber nicht.

 

Alles, was ich in den vergangenen Wochen gelernt habe, wusste ich schon längst. Ich glaube, ich könnte aus verschiedensten Blogposts zitieren, die ich geschrieben habe. «Vergissmeinnicht», «Rejection», «Du bist nicht halb» oder auch «Loslassen». Manchmal lese ich meine Zeilen durch und erkenne mich nicht. Es ist nicht fremd, aber trotzdem erscheint es mir jedes Mal, als wäre es eine Julia von weit weg, die diese Texte verfasst hat. Und trotzdem bin ich es, die alles weiss, aber es vielleicht doch noch nicht gelernt hat. 

Alles da, aber nur zu Besuch habe ich in einem Blogpost geschrieben. Und ja, so ist es teilweise noch immer. 

 

Und ich habe manchmal grosse Angst davor, mich selber zu finden. Denn vielleicht bin ich doch nicht diejenige, die ich geglaubt habe zu sein. Aber manchmal vergesse ich, dass da noch viel mehr sein könnte, als das, was ich schon bin. Es ist streng, genau hinzuhören, was man wirklich möchte und braucht. Und wo man vielleicht auch Stopp sagen muss, obwohl man denkt, man könnte noch weitergehen. Und dass dieser Stopp vielleicht auch kein Ende, sondern einfach eine Abzweigung ist.

 

Und so sehr ich mir wünsche, dass ich es immer wieder schaffe, auf mich zu hören, so sehr wünsche ich dir das auch. Dass du dich verlieren kannst, aber immer wieder findest. Und dass du auch zwischen deinen Zeilen lesen kannst, weil du eigentlich immer weisst, was du brauchst, auch wenn du es noch gar nicht wirklich erkennst. 

 

Alles Liebe, für dich allein. 

Julia

 

Irgendwann versteh' ich mich
Les' zwischen den Zeilen, zwischen meinen Zeilen

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