und weshalb es keinen Sinn machen würde, zurück zu wollen.
Unser Alltag ist dominiert von dem Gedanken, wann endlich wieder Alltag eintritt.
Die vergangenen zwei Monate haben mein Leben dahingehend verändert, dass ich mich täglich frage, welcher Tag heute ist. Meine Routinen, Termine und Vereinbarungen sind immer noch über den Haufen geworden. Und ja, manchmal wünsche ich mir gerne Anhaltspunkte zurück, Ampeln und Wegweiser, Struktur und Sicherheit.
Doch wird der Alltag, so wie wir ihn kannten, jemals wieder eintreten?
Wir sind wie ein Puzzle. Uns wird immer wieder ein Teil hinzugefügt und manchmal auch eines weggenommen. Die Lücke kann zwar mit einem ähnlichen Teil gefüllt werden, aber das Gesamtbild wird nie mehr so aussehen wie früher. Würden wir also zurückgehen wollen, zu dem Zeitpunkt, als das alte Stück noch da war, würden wir alle Neuen verlieren. Und wenn ich für mich sprechen kann, dann weiss ich, dass ich diesen Verlust nicht ertragen wollen würde. Und selbst wenn wir ein altes Teil wieder ins neue Bild einsetzen, dann wird es auch nicht das zurückbringen, was da mal war.
Die einzige Konstante, die wir haben, ist die Veränderung.
Die einzige Konstante, die wir haben, ist die Veränderung.
Denn obwohl ich manchmal in meiner eigenen Blase herumschwirre, so habe ich in den letzten Wochen vieles lernen und kennenlernen dürfen. Meine Augen haben die Möglichkeit bekommen, neue Perspektiven einzunehmen. Mein Herz hat wieder gelernt, was vermissen bedeutet und meine Seele kennt nun eine neue Art von Heimweh.
Ich weiss nun, wie reich mein Leben eigentlich schon ist, ohne immer Neues zu kaufen; dass mein Zuhause auch ein Paradies sein kann, wenn ich ihm die Chance gebe, es als solches zu sehen. Und ohne kitschig sein zu wollen, weiss ich auch, dass Nähe nicht nur von körperlicher Distanz abhängt.
Ich weiss nun, wie reich mein Leben eigentlich schon ist, ohne immer Neues zu kaufen; dass mein Zuhause auch ein Paradies sein kann, wenn ich ihm die Chance gebe, es als solches zu sehen. Und ohne kitschig sein zu wollen, weiss ich auch, dass Nähe nicht nur von körperlicher Distanz abhängt.
Und natürlich gibt es Dinge, die ich zurückwill. Ich will meinen Beruf wieder ausführen, wie ich es vorher gemacht habe, Umarmungen, an den See gehen, sich treffen, zusammen sein – und zwar nicht virtuell.
Fakt ist: heute sind die guten, alten Zeiten von morgen. Egal was wir tun, wir werden uns an jetzt zurückerinnern. Und wenn unser Gehirn so möchte, dann wird es uns dahingehend manipulieren können, dass wir hoffentlich ganz viel schöne Erlebnisse in Erinnerung behalten werden. Die «weisst du noch damals als…»-Geschichten.
Denn alles was ich dir wünsche, sind viele solcher Geschichten und dass das Heimweh bald aufhört.
Und ganz viel Liebe!
Julia
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