So I’m kindly asking you, dear mother earth, is it you standing still
or are we the ones still standing?
Und du fragst mich was ich hab’ und ich sag «Weltschmerz».
Und du nimmst mich in den Arm, aber nur in Gedanken, denn anders geht es ja nicht.
Ich fühle mich melancholisch, wie ein altes, verstimmtes Klavier. Ich würde so gern spielen, aber es klingt nicht richtig. Ich fühle mich gefangen, eingesperrt wie ein Tier. Und zwar nicht nur räumlich, sondern auch irgendwie in mir drin. Und ich will doch so gerne optimistisch sein, und anderen versprechen, dass alles gut wird, obwohl ich mir nicht immer sicher bin, ob es das wirklich tut. Ich sehe die Krise, die vielen Baustellen – in mir drin und überall wo ich hinschaue.
Und du fragst mich was ich hab’ und ich sag «Weltschmerz».
Und du nimmst mich in den Arm, aber nur in Gedanken, weil anders dürfen wir ja nicht.
Und ich hör dich einmal tief ein- und ausatmen, liebe Erde. Ich sehe den blauen Himmel, so wolkenlos und ohne Flugzeuge. Ich hör die Vögel zwitschern, denn sie werden von keinem Lärm übertönt. Ich sehe viele gute Zeichen, die mir so viel Angst einjagen, weil ich sie gar nicht kenne. Und ich stehe still.
Mir fehlt die Nähe, seelisch und körperlich. Mir fehlt Geselligkeit, mir fehlt das Miteinander. Mich nerven die Bemühungen, die Extrameilen, den Aufwand. Um dann zu realisieren, dass dies wahrscheinlich erst der Anfang ist.
Und ich lasse los, von den Vorstellungen, wie mein Leben zu sein hat. Ich lasse los im Wissen, dass wenn der Moment gekommen ist, ich alle meine Träume wieder einfangen werde und sie so sehr umarme, dass sie nie mehr weggehen.
Doch alles, was ich jetzt tun kann, ist nichts zu tun.
Aber niemand hat mir das beigebracht.
Und du fragst mich was ich hab’ und ich sag «Weltschmerz».
Und du nimmst mich in den Arm, aber nur in Gedanken, denn sonst heilen wir nicht.
Alles Liebe und viel Geduld, Julia
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