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Was du nicht veränderst, das wählst du

Immer wieder stolpere ich über alte Texte, Zitate und Sprüche, welche ich irgendwo gespeichert habe. Und manchmal scheint der richtige Moment für mich gekommen zu sein, um diese Texte wieder zu lesen. Manchmal ist es auch bei meinen eigenen Texten so und oft kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, dass ich sie tatsächlich geschrieben habe. Item. 

Heute Morgen habe ich in meinen Smartphone-Notizen folgendes Zitat aus dem Buch «Allein unter Schildkröten» von Marit Kaldhol gefunden: 

" Von allen Tieren ist der Mensch das einzige Lebewesen, das über seine Existenz nachdenkt. Der Mensch fragt nach dem Sinn des Lebens und denkt darüber nach, warum wir leben und dass wir sterben müssen. Der Mensch ist das einzige Wesen, das in der Lage ist, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, das sich bewusst ist, dass wir eine reelle Wahl haben.
Der Mensch ist das einzige Wesen, das ein anderes Lebewesen künstlich am Leben erhalten kann. Obgleich unsere Körper im Grunde genommen doch nichts anderes sind als Klumpen aus Millionen von Zellen. Wer hat diese Zellen so programmiert, dass sie genau den Job leisten, der von ihnen verlangt wird? Wie kann ich Ich sein, wenn meine Zellen sich ständig verändern, absterben, von neuen ersetzt werden? 
In den Zellen steckt das Leben. Winzige Kerne, hauchdünne, durchlässige Hüllen."

Ich bin definitiv einer dieser Menschen, die einiges hinterfragen. So sehr sogar, dass ich mir oft im Weg stehe. Ich möchte gerne so rational sein, dass meine Emotionen von alleine Oberhand gewinnen, weil sie sich sonst vernachlässigt fühlen. Ich stresse mich damit, obwohl es zu mir gehört – die gute alte Geschichte und trotzdem schreibe ich sie immer wieder neu, als würde ich sie nicht kennen.

Aber trotzdem stimmt es, dass wir eine reelle Wahl haben. Für praktisch alles. Und dann bin ich heute über ein zweites Zitat gestolpert, in dem es hiess: 

Was auch immer du nicht veränderst, das wählst du. 

Und ehrlich gesagt musste ich bis zum jetzigen Zeitpunkt diese Zeile etwa zehn Mal durchlesen und mit jedem Mal wird mir bewusster, was dies bedeutet. Wir haben die Wahl über das, was mit uns geschieht. Und über das, was wir geschehen lassen wollen. 

Und es ist okay, wenn wir uns gegen die Erwartungen entscheiden. Es ist okay, wenn wir halt auch mal versagen. Es ist okay, wenn wir mit dem Strom schwimmen und es ist genauso okay, wenn wir es nicht tun. Es ist okay, wenn wir lachen und es ist okay, wenn wir weinen. Es ist okay wenn wir alleine sein wollen und es ist okay, wenn wir Gesellschaft brauchen. 

Es ist auch okay, mal nicht okay zu sein. 

Aber es ist nicht okay, nichts dagegen zu tun, wenn das nicht-okay-sein nicht mehr okay ist. 

Du hast die Wahl. 
Alles Liebe, Julia

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