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Es werden Posts vom September, 2019 angezeigt.

Du bist nicht halb

Ich wurde grad gestern gefragt, woher ich die Ideen für meine Blogposts habe.  Ob ich die Texte vorausplane und mir Dinge genau zurechtlege, oder ob das einfach so kommt.  Um ehrlich zu sein, habe ich da kein Grundrezept. Ich schreibe über Themen, die mich im Alltag beschäftigen, Zitate, über welche ich stolpere oder einfach Gedanken, die plötzlich kommen und nicht wieder gehen. Und dann sitze ich hin und schreibe auf, und meistens höre ich erst dann, wenn ich mit meinem Gedankenstrom fertig bin.  Und die Geschichte meines neuen Textes hat vor etwa einer Woche begonnen. Einer meiner liebsten Menschen hat mir folgendes Zitat gesendet: « I’m not searching for my other half, because I’m not half. »  Ich suche nicht nach meiner anderen Hälfte, weil ich nicht halb bin.  Mein erster Gedanke war: wie wahr! Mein zweiter Gedanke war: eigentlich weisst du das schon, oder? Eigentlich. Ich bin mir vielen Dingen bewusst und vor allem in diesem Punkt; dass...

Genug

Wann sind wir genug gut, schön oder sehenswert für diese Welt?  Wann wissen wir, dass die Zeit für uns gekommen ist?  Und vor allem: Wer hat das Recht uns zu sagen, dass wir genügen? Ich weiss nicht woher diese stetige Angst kommt, nicht genug gut zu sein. Im Privatleben, in Beziehungen, im Job, bei Freizeitaktivitäten. Wir haben uns irgendwann mal diesen Druck auferlegt, nie jemanden zu enttäuschen. Wir wollen immer genügen, ohne so genau zu wissen, was das denn überhaupt bedeutet. Gibt es eine magische Grenze, die man überschreitet und plötzlich gut genug ist? Oder sind es einfach unsere Ansprüche und unsere Tagesform, die aus einer Laune heraus entscheidet, ob etwas oder jemand gut genug ist? Fakt ist, dass du zu einem grossen Prozentsatz in deinem Beruf ersetzbar bist. Niemand wird es so wie du machen, aber irgendjemand wird die Arbeit auf eine Art und Weise erledigen können, wenn du nicht mehr da bist. Ganz egal, wie gut du eben bist.  Das gilt aber...

Machen ist wie wollen, nur krasser.

Machen ist wie wollen, nur krasser.  Dieser Spruch ist natürlich nicht von mir, sondern steht auf dem Kalenderblatt dieser Woche. Und ich kann sagen, dass er passender nicht sein könnte. Nicht nur, weil ich ihn einfach super finde, sondern auch, weil es tatsächlich schon ein Jahr her ist, seit ich meinen ersten Blogpost veröffentlicht habe. Ich verbinde diesen Moment immer noch mit Überwindung und Herzklopfen. 364 Tage später schreibe ich schon meinen 44. Beitrag und immer noch bin ich gespannt, wie und ob meine Worte Anklang finden. Nicht immer erfahre ich das, aber bisher hat es mich nicht davon abgehalten, weiterzuschreiben.  Grundsätzlich sollte das auch nebensächlich sein. Denn für mich ist es immer noch eine grosse Leidenschaft, Gedanken in Worte umzuwandeln, und ihnen in einem meiner Texte ein Zuhause zu geben. Es sollte nie darum gehen, etwas nur für den «Applaus» zu machen, sondern dafür, was es mit einem selber macht. Denn selbst wenn der Applaus da sein sol...

Für immer unverbindlich

Es ist (entschuldige meine Wortwahl) der Mindfuck unserer Generation und unserer Gesellschaft, ohne, dass wir es genau realisieren; wir wollen um jeden Preis unverbindlich bleiben und das am liebsten für immer.  Wir haben den Stress, uns immer alle Optionen offen lassen zu müssen, sich ja nicht zu entscheiden, festzulegen oder zu stark zu verpflichten. Wir scheuen uns ständig davor, Verantwortung zu übernehmen, weil wir dann auch die Konsequenzen tragen müssten. Denn: Wer möchte das den schon? Wir leben in der stetigen Angst etwas zu verpassen, wenn wir uns festlegen. Denn wer gibt mir die Garantie, dass nicht doch noch etwas Besseres, Schöneres oder Tolleres kommt? Wir haben keine Pläne mehr, sondern Optionen. Wenn Option 1 nicht eintritt, dann mache ich halt Option 2, und sonst halt Option 3 und vielleicht lässt sich da noch Option 4 einbinden. Ernsthaft?  «Eigentlich habe ich dich ganz fest gern, aber ich möchte mich doch nicht binden, deshalb ist es vielleicht...