Verspreche nicht, wenn du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn du wütend bist und
entscheide nicht, wenn du traurig bist.
Unbekannt
Jeder der schon einmal Nasenspray, Hustensaft, Schmerztabletten oder sonstige Arznei zu sich nehmen musste kennt sie, die Packungsbeilagen. Der Platz, an dem sie alle Niedergeschrieben sind: die möglichen Nebenwirkungen.
Und da habe ich mich gefragt, welche Nebenwirkungen das Leben so für einen bereithält. Ganz ehrlich, es sind so einige und viele treten so auf, dass wir es gar nicht merken. Es können Nebenwirkungen von Beziehungen, Gefühlszuständen, Erfolg und Misserfolg, aber auch unseres Jobs, Stress oder Worten anderer sein. Und sie tauchen bei uns allen auf.
Erkennen, welche Nebenwirkungen sich in unser Leben drängen, tun wir meistens erst, wenn es uns nicht mehr gut geht. Positive Nebeneffekte nehmen wir nämlich mit Handkuss. Und der Rest? Wir dröhnen uns mit dem «Medikament» voll, bis die Nebenwirkungen auch nicht mehr erträglich sind. So bekämpfen wir Unzufriedenheit im Job mit noch mehr Arbeit, der dann wieder so viel Stress auslöst, dass wir noch unzufriedener sind.
Wir verbieten uns Dinge zu tun, die uns schaden, aber schaden uns mit den Verboten oft selbst am meisten. Und erst dann, wenn wir uns mit uns selber auseinandersetzen, uns fragen, was uns wirklich wehtut und weshalb wir fühlen, wie wir es tun, erkennen wir die Nebenwirkungen unseres Tuns. Oft ist es auch so, dass unsere vermeintlichen Hilfsmittel oder «Medikamente» nur bedingt helfen, da es einfach zu viele Abstriche gibt, die man in Kauf nehmen muss.
Also frage dich: Machst du Versprechen, weil du glücklich bist, oder weil du es so fühlst? Würdest du deine Antwort morgen auch noch so verfassen, wenn du vielleicht etwas distanzierter bist? Warum bist du jetzt bereit, Entscheidungen zu fällen? Weil du es nicht mehr aushältst, oder weil der richtige Zeitpunkt tatsächlich gekommen ist? Willst du die Nebenwirkungen bekämpfen, oder packst du das Problem an den Wurzeln an?
Welche Nebenwirkungen können in Kauf genommen werden? Weshalb hältst du noch an einer Beziehung fest, wenn ihr füreinander nicht dieselbe Priorität habt? Was muss sich an deinem Job ändern, damit er dich erfüllt? Wem bist du verpflichtet, ausser dir selber? Ist es tatsächlich die Sache, die dir wehtut oder sind es nur die Nebenwirkungen?
Ich wünsche dir den Fokus auf die Tatsache und vor allem die Gabe, Nebenwirkungen zu erkennen und mutig zu sein «Medikamente» abzusetzen, wenn sie dir mehr schaden als nützen.
Alles Liebe, Julia
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