«We have so many needs in our life, but the only need that we want most is to be needed by someone we really need.»
«Wir haben viele Bedürfnisse in unserem Leben, aber der grösste Bedarf, den wir haben, ist von jemandem gebraucht zu werden, den wir wirklich brauchen.»
Ich weiss nicht mehr genau, wann ich über dieses Zitat gestolpert bin und ich weiss auch nicht, woher es stammt. Was ich aber weiss, ist, dass sich sehr viel mehr Wahres dahinter versteckt, als dass man sich manchmal eingestehen möchte. Wir möchten, dass uns jemand braucht; in der Familie, dem Freundeskreis, beim. Job oder Hobby. Wir leisten Einsatz, wir geben uns Mühe.Denn wir wollen jemand sein, wir wollen wichtig sein, wir wollen gebraucht werden.
Aber trotzdem kann dieses «gebraucht werden wollen» manchmal auch in einen Kontrollzwang oder ständige Erreichbarkeit umwälzen, in eine Überwachung und vielleicht auch Aufzwängen. So entstehen beispielsweise Helikoptereltern, die der Meinung sind, dass ihr Kind ohne sie nicht in dieser Welt überleben kann. Und eigentlich wollen sie doch nur, dass ihr Sprössling sie liebt und braucht. Würde es aber auch ohne Kontrolle – ganz bestimmt.
Oder wir fallen ins andere Extrem, wenn wir eben nicht mehr so sehr gebraucht werden, wie wir es uns erhofft haben. Funktionen verändern sich stetig. Die Kinder werden grösser und selbständiger, der Arbeitsplatz verändert sich, wir werden älter und irgendwann pensioniert. Der Freundeskreis verändert sich, Lebensumstände verändern sich, du veränderst dich. Und so entstehen beispielsweise Altersdepressionen, obwohl der Ruhestand doch etwas Schönes sein sollte, wir verfallen in Sinneskrisen ohne zu merken, dass das Leben nicht nur aus «gebraucht werden» besteht.
Und so ist aber auch der Grat zwischen gebraucht und benutzt werden sehr schmal. Denn natürlich gibt es Personen, die sich einen grossen Nutzen aus Leuten machen, die gerne gebraucht werden wollen. Und trotzdem halten sie einen offen und auf Abruf, wie eine Notfalltüre, und gebrauchen sie doch nie. Und vielleicht ist es dann manchmal besser, eine solche Tür zu schliessen. Eine andere wird sich öffnen, die wirklich gebraucht wird und nicht einfach nur benutzt oder im schlimmsten Fall gar nicht beachtet.
Und vergiss nicht, dass du dich selber brauchst. Du bist die wichtigste Person in deinem Leben, und ohne dein Funktionieren würde auch das Ganze «gebraucht werden» nicht klappen. Trage Sorge zu dir, zu den Dingen, die du tust und wäge vielleicht auch mal ab, wann du dich selber mehr brauchst als es die anderen tun.
Du bist toll, du bist wunderbar, du bist wichtig. Vergiss das nicht.
Alles Liebe, Julia
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