Du wirst nie…
… eine Ballerina sein.
Wurde mir mal gesagt. Und obwohl das ja nichts Schlimmes ist, weiss ich heute noch ganz genau, wer mir das gesagt hat und sogar an welchem Ort. Und wir kennen das doch alle.
Du wirst nie gut in Mathe sein, Fremdsprachen lernen lag noch nie jemandem in unserer Familie, ich bin halt einfach nicht sportlich. Dinge, die uns, manchmal sogar schon früh in unserem Leben, gesagt werden und uns prägen. Und ich weiss genau, dass die Person, die es mir gesagt hat, es nicht böse oder abwertend gemeint hat. Ich glaube, sie wollte mich sogar etwas entlasten mit dieser Aussage. Doch anstatt mir damit zu helfen, zu akzeptieren, wer ich bin, hat es mir verinnerlicht, wer oder was ich anscheinend nie sein werden kann.
Ich bin
Ich bin vieles, und alles davon habe ich selber bestimmt. Ich bin diejenige, die mir einredet, dass ich nie eine Ballerina sein werde. Ich bin diejenige, die sich selbst «einredet» was ich bin, und das nicht einmal unbedingt bewusst. Uns wird irgendwann gesagt, was wir sind und was nicht und schliesslich übernehmen wir dieses Manifest und machen es zu unserem. Und so sind wir diejenigen, die entweder sportlich, kreativ, musikalisch oder alles zusammen sind. Oder eben nicht. Und wenn wir es nicht sind, sind wir meistens so sehr davon überzeugt, dass das so stimmt, und dass es für immer so sein wird. Dasselbe gilt für das Selbstbewusstsein, Wohlbefinden, Essverhalten oder auch Charakterzüge. Und so entsteht unser Selbstmanifest, dass auf Erfahrungen und ganz oft auch Aussagen und Meinungen anderer entsteht, und wir es schliesslich zu unseren machen.
Der Spiegel
Ich halte mir nicht gerne einen Spiegel vor. Und das jetzt im übertragenen Sinne. Es tut nämlich manchmal weh, weil ich sehe, was ich selber von mir halte und auch sehe, was ich gerne sehen würde, aber es nicht tue. Und das nur, weil ich es nicht zulasse, von mir selber so positiv zu denken, wie ich es vielleicht sogar verdient hätte. Das tönt jetzt viel dramatischer, wie es wirklich ist, keine Angst! Aber wer steht schon vor einem echten Spiegel und sagt: «Ich bin schön.» «Ich liebe mich, so wie ich bin.» «Ich verdiene heute nur das Beste.» Und mit sagen, meine ich auch wirklich «sagen». Klar denke ich positiv über mich, aber Dinge schliesslich auszusprechen, gibt ihnen etwas Wahrhaftiges und kein Versteck in unserem Innern mehr.
We accept the love we think we deserve
«Wir akzeptieren die Liebe, von der wir denken, wir verdienen sie.» Das ist ein Zitat aus dem Buch «Vielleicht lieber morgen» oder in Originalsprache «Perks of being a wallflower» von Stephen Chbosky.
Und leben wir das Leben, dass auf uns wartet oder leben wir dasjenige, dass gerade so passiert? Sind wir lediglich glücklich mit dem, was wir haben, oder glauben wir auch fest daran, dem Glücklich sein nachhelfen zu können, wenn es halt mal nicht so ist?
Und leben wir das Leben, dass auf uns wartet oder leben wir dasjenige, dass gerade so passiert? Sind wir lediglich glücklich mit dem, was wir haben, oder glauben wir auch fest daran, dem Glücklich sein nachhelfen zu können, wenn es halt mal nicht so ist?
Wir bilden unser Manifest
und wir können es auch wieder umbilden oder neu bilden, wenn wir möchten. Was sind deine Werte? Was ist dir wichtig? Und wie möchtest du von dir denken? Fordere dich selber heraus. Steh vor den Spiegel und sag dir jeden Tag, was du gerne von dir denken möchtest. «Ich bin selbstbewusst», «ich kann in meinem Beruf erfolgreich sein», «ich liebe mich, so wie ich bin». Und ich wünsche mir sehr, dass es dein Manifest so gestaltest, wie du es dir wünschst, und nicht nur so, wie dir gesagt wird, dass du es verdienst.
Alles Liebe, Julia
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